Der Intel Compute Stick – Keine Konkurrenz zur Himbeere

Ich verfolge schon lange das Ziel, meinen Fernseher in einen Smart-TV umzuwandeln. Dazu war ursprünglich ein Raspberry Pi 2 Model B vorgesehen. Zufälligerweise entdeckte ich dann jedoch den Intel Compute Stick. Nachdem ich mich kurz über den Minicomputer belesen habe, kam auch der in Betracht.

Im Vergleich zum Raspberry Pi bringt der von mir gewählte Stick mit der Spezifikation STCK1A8LFC einen integrierten Flashspeicher von 8GB mit, auf dem ein Linux Ubuntu vorinstalliert ist. Der Speicherplatz beim Raspberry Pi lässt sich zwar variieren, dass man eine microSD Karte benötigt, muss dabei aber als Kostenfaktor jedoch berücksichtigt werden. Dafür trumpft der Pi mit einer genauen Angabe welcher Prozessor verbaut ist. Diese lässt sich auch bei genauem Untersuchen der Verpackung des Intelproduktes nicht genau erkennen. Es läuft also auf einen Vergleich einer 900 MHz quad-core ARM Cortex-A7 CPU mit einer nicht genauer genannten quad Core Intel Atom CPU hinaus. Der Prozessortakt kann bei dem Intel-Gerät irgendwo zwischen 800 MHz und 2,4 GHz liegen.

Bei der Frage des Hauptspeichers schenken sich beide nichts. In beiden Fällen ist 1GB RAM fest verbaut und da ich auf beiden Geräten Linux intstalliert habe, kann ich diesen zumindest um eine SWAP Partition erweitern.

Wo wir gerade bei Linux sind. Die Intel Sticks gibt es in unterschiedlichen Konfigurationen mit unterschiedlicher Leistung und unterschiedlichen Betriebssystemen (Microsoft Windows 10 mit 2GB RAM oder Linux Ubuntu mit 1GB RAM). Vor dem Kauf musste ich mic für ein Betriebssystem entscheiden. Der Kauf eines Raspberry Pi gestattet es mir, das Betriebssystem frei zu wählen. Von Microsoft Windows über NOOBS zu Raspbian habe ich eine riesige Auswahl.

Preislich liegen zwischen den Produkten Meilen. Während der Compute Stick mich beim günstigsten Anbieter notebooksbilliger.de mit Versand 93 Euro kostet, zahlt man für den Raspberry Pi nur etwa 35 Euro. Mit Komponenten, die eine dem Stick ähnliche Konfiguration zulassen, gibt es für den Pi bei reichelt.de ein Set für knapp 66 Euro.

Der aufmerksame Leser wird längst festgestellt haben, dass der Raspberry die Nase weit vorne hat. Gewonnen hat jedoch, da ich bereits mit dem Pi arbeite, die Neugierde darauf, was Intel da auf den Markt gebracht hat.

Die Qualität der Verpackung des Sticks übertrifft alle Erwartungen. In einer fast zu großen Schachtel aus sehr stabilem Karton kommt der Stick schlag- und stoßfest verpackt an.

Neben dem Stick selbst ist noch ein Netzteil mit USB-Kabel und verschiedene austautschbare internationale Adapter für das Netzteil enthalten. Eine Anleitung ist auch dabei, die jedoch vollkommen überflüssig ist, da sie nur angibt, dass man den USB-Port des Stick für USB Geräte nutzen kann und dass der HDMI Anschluss des Stick am besten in einen HDMI Port passt. Alles in Allem wurden die Erwartungen jedoch erfüllt, mehr hätte ich mir zumindest nicht wünschen können.

Die Installation läuft über den graphischen Linux Installer, der bereits von Debian oder Ubuntu bekannt sein dürfte. Es werden also die üblichen Fragen wie Wunschusername, Wunschpasswort, Wunschmaschinenname etc. abgefragt und schon beginnt die automatische Einrichtung. Dabei jedoch der erste Rückschlag. Bei der Einrichtung des Drahtlosnetzwerkes gab der Installer immer wieder die Meldung wieder, dass eine Netzwerkverbindung mit der easyBox nicht möglich wäre. Ich verzichtete also für den Installationsprozess auf die Netzwerkverbindung im festen Glauben, dass ich das Problem schon fixen könne, aber eben erst mal die Installation durchlaufen soll.

Bei der Ubudntuinstallation handelt es sich, allem Anschein nach, um irgendeine, von Intel kaputt konfigurierte OEM Version. Weder gängige Videocodecs noch der VLC Player sind vorinstalliert. Dafür habe ich erstaunlich viel Werbung auf dem Gerät gefunden. Die auf dem Stick befindliche Anwendung „Updatemanager“ hängte sich zweimal auf, obwohl das System gerade frisch gebootet wurde. Tatsächlich habe ich auf diesem Gerät nicht eine Anwendung starten können, ohne dass das System sich aufgehängt hat.

FAZIT: Smarter ist mein TV nicht geworden und ich habe mit dem Intel-Gerät nicht einen einzigen Film gesehen. Ich bin mir auch nicht sicher ob ich das bei diesem Fehlkauf überhaupt antun will. Einen tatsächlichen Verwendungszweck für einen Computer, der allein damit, dass er läuft, überfordert ist, habe ich noch nicht gefunden. Ich forsche weiter… 

74 Gedanken zu „Der Intel Compute Stick – Keine Konkurrenz zur Himbeere“

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